Der Bart juckt? Unsere definitive Liste gegen Bartjucken

Viele – insbesondere neue – Bartträger kennen das Problem: der Bart bzw. die Haut unter ihm ist gereizt und juckt. Das muss nicht sein und man kann mit einfachen Methoden etwas dagegen tun. Unsere Tipps dazu:

Gründe

Trockene Haut unter dem Bart

Klar, Barthaare können nicht jucken. Was juckt, ist die Haut darunter und die häufigste Ursache für Juckreiz-geplagte Haut ist Trockenheit.

Innere Maßnahmen:

  • viel trinken, insbesondere nach dem Sport
  • nicht rauchen
  • in Maßen trinken
  • Stress vermeiden

Äußere Maßnahmen:

  • Starke Sonneneinstrahlung vermeiden
  • Keine aggressiven Seifen oder Shampoos benutzen (weiter unten mehr dazu)

Wird Haut trocken, bekommt sie sehr kleine Risse und Bakterien können den Schutz der obersten Hautschicht durchbrechen. Dann muss das Immunsystem stärker reagieren, um mit den Bakterien fertig zu werden und Jucken ist der Nebeneffekt. Außerdem führt trockene Haut auch zu Schuppen.

Bartspliss

Wie Kopfhaar auch, kann es vorkommen, dass sich die Enden der Barthaare ungewollt spalten und dadurch über Gebühr kratzen und jucken.
Um Bartspliss zu verhindern sollte man

  • Silikonhaltige Pflegeprodukte meiden
  • Hitze, wenn überhaupt, nur sehr dosiert an den Bart lassen. Zum Beispiel wenn man den Bart föhnt oder sogar ein Glätteisen zum Bartglätten benutzt
  • Chlor- oder Salzwasser gründlich ausspülen
  • Den Bart nicht nach jeder Dusche gewaltsam trockenrubbeln
  • Auf die saubere Verarbeitung von Bartkämmen und -bürsten achten

Aber wie so häufig beim Bart kommt hier auch die Veranlagung der Haarstruktur mit ins Spiel. Wenn die Splissbildung trotz Einhaltung dieser Maßnahmen nicht in den Griff zu bekommen ist, bleibt nur der Wechsel auf einen entsprechend kürzeren Bartstil, bei dem sich aufgrund der kürzeren Barthaare noch kein Spliss entwickeln kann.
Wenn es sein muss, kannst du den obigen Tipp gegen silikonhaltige Produkte umkehren und bewusst Shampoo mit solchen Zusatzstoffen ausprobieren, wahrscheinlich bringt das kurzfristig auch tatsächlich eine Verbesserung – sobald du es wieder absetzt, wird die Splisssituation aber schlimmer als vorher sein.

Mangelnde Pflege

Selbst wenn man auf Sauberkeit achtet und ansonsten eigentlich hygienisch ist, muss ein Bart mit der Zeit doch ziemlich vielen Umwelteinflüssen standhalten. Abgase auf der Straße, Regen, Kneipenrauch und Essen – Barthaar muss noch mehr mitmachen als Kopfhaar und sollte deswegen auch mindestens die selbe Pflege genießen, sonst beschwert sich die Haut darunter und fängt an zu jucken.

Wasch deinen Bart mindestens bei jeder Dusche mit speziellem Bartshampoo, um ihn sauber zu halten, dazu gleich bei den Pflegemaßnahmen noch mehr.

Maßnahmen

Nicht kratzen

Ein juckender Bart bzw. juckende Gesichtshaut nervt – extrem!
Kratzen tut kurzzeitig gut und kann sogar ein bisschen süchtig machen, schließlich setzt es den Botenstoff Serotonin im Körper frei. Man sollte es trotzdem lassen, denn Kratzen macht es nur noch schlimmer, weil es die obersten schützenden Hautschichten abträgt und damit sogar noch stärker zur Entzündung beiträgt.
Es gibt gute Cremes, die nicht speziell für die Gesichtshaut vermarktet werden, aber gut gegen gereizte, juckende Haut helfen. Sie sollten keinen Alkohol enthalten. Der kühlt die Haut kurzzeitig, entzieht ihr aber weiter Feuchtigkeit.

Bart waschen & Bartshampoo verwenden

Herkömmlichen Duschgels oder Shampoos sind für den Bart ungeeignet. Einerseits wegen möglicher Zusatzstoffe, andererseits weil man ungern stark schäumende Seifenprodukte in der Mundregion anwendet. Dafür gibt es speziell abgestimmte, milde Bartshampoos, die sich deutlich besser eignen und gezielt darauf einwirken können, die Gesichtshaut schon bei der Bartwäsche zu pflegen.

Eine Alternative zum Bartshampoo ist Bartseife. Der Unterschied besteht vor allem darin, dass Bartseife als Feststoff vorlieft und wie ein klassisches Stück Seife in der Hand aufgeschäumt wird, um dann in den Bart eingearbeitet und wieder ausgespült zu werden.

Bartöl verwenden

Bartöl ist eine Mischung aus unterschiedlichen Trägerölen und ätherischen Duftölen und das Bartpflege-Produkt überhaupt – was natürlich der Grund ist, warum wir von Wunderbart Bartöl-Hersteller sind.

Unsere Mischung der Basisöle besteht aus Mandelöl, Traubenkernöl, Aprikosenkernöl und Vitamin E. Diese Mischung ist eine sehr gute Grundlage, um die Haut zu entspannen und ihr die Feuchtigkeit und Nährstoffe zu geben, die sie braucht. Mandelöl beispielsweise ist in der Lage, die Hautschäden durch die UV-Strahlung der Sonne zu verringern:

It was concluded that topical almond oil is capable of preventing the structural damage caused by UV irradiation and it was also found useful in decelerating the photoaging process.

– „Effect of pre-treatment of almond oil on ultraviolet B–induced cutaneous photoaging in mice“, Dr Yasmin Sultana PhD, Journal of Cosmetic Dermatology, März 2007, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17348990

Wer ganz besonders empfindliche Haut hat und sogar auf die ätherischen Öle verzichten möchte, kann auf unsere geruchsneutrale Bartöl-Variante Osterbek zurückgreifen.

Wer die ölige Konsistenz nicht mag, kann alternativ auf Bartcreme zurückgreifen.

Bart kämmen und bürsten

Selbst die glattesten und ordentlichsten Bärte, sind das nicht von allein. Es wird immer Barthaare geben, die nicht so wollen wie man selbst und durch ihre Struppigkeit auf der Haut kratzen.
Die effektivste Abhilfe ist Kämmen, um die Haare zu ordnen und in die richtige Richtung zu lenken. Am besten eignet sich dazu ein Holzkamm, der die Barthaare nicht statisch auflädt. In einem gewissen Maße kann das Holz auch Bartöl im Bart verteilen und danach selbst aufnehmen statt ölig und schmierig zu bleiben wie ein Plastikkamm.

Für Bartträger mit längerem und dichterem Bart empfiehlt sich auch eine Bartbürste, bei der man weniger Züge bis zu einem ordentlichen Bart braucht, die dafür aber auch die Haut unterm Bart stärker beansprucht, weil man mehr Druck mit den kratzigen Borsten aufbauen muss.

Richtig rasieren

Häufig juckt nicht die Haut direkt unter dem Bart, sondern rasierte Haut, die an den Konturen freigelegt ist. Das kann daran liegen, dass dort falsch rasiert wurde.
Das äußert sich zum Beispiel auch an punktuell geröteter Haut oder Rasurbrand, medizinisch Pseudofolliculitis barbae.

  • Die Klinge muss scharf sein. Stumpfe Rasierklingen reißen an den Haaren anstatt sie sauber zu schneiden, das reizt die durch die Rasur ohnehin strapazierte Haut noch mehr. Mit einem herkömmlichen Nassrasierer ist es nicht immer einfach, ein sauberes Ergebnis hinzubekommen. Hier bietet sich ein Rasierhobel an. Er hat günstige, wechselbare Klingen, die aber nur ein kleines bisschen hervorstehen und die Verletzungsgefahr minimieren.
    Bartträger, die beim normalen Systemrasierer von Gilette oder Wilkinson bleiben wollen, sollten regelmäßig bewusst auf die Schärfe der Klinge achten.
  • Lieber keinen E-Rasierer. Wenn man nicht wirklich einen sehr guten erwischt, „schaben“ Rasierapparate deutlich stärker auf der Haut als Nassrasierer und können schon bei völlig normalem Gebrauch auf normaler Haut zu Rötungen führen, wenn man nicht daran gewöhnt ist. Wenn der Bart juckt, steig zeitweise auf Nassrasur um und schau was sich tut, auch wenn es morgens eventuell ein bisschen länger dauert. Noch schlechter ist die Trockenrasur mit dem normalen Bartschneider bzw. Barttrimmer; auch wenn man den Aufsatz abnehmen kann, für die Rasur direkt auf der Haut sind die meisten Geräte nicht gedacht.
  • Gute After Shave verwenden. Gut im Sinne der Pflegeleistung und da reicht schon ein einfaches After Shave, das ohne viel schnickschnack auskommt und die Haut direkt nach der Rasur kühlt. Wir empfehlen unbedingt eines ohne Alkohol wie Nivea Men Sensitive Cool.
  • Mit der Wuchsrichtung rasieren. Rasiert man entgegen der Wuchsrichtung, wirkt die Rasur auf den ersten Blick noch besser, weil wirklich nichts mehr von den Barthaaren zu sehen ist. Problem: Sie sind dann so kurz, dass die abgeschnittenen Enden an der Haut reiben und zu Irritationen führen. Mit der Wuchsrichtung zu rasieren ist weniger strapaziös.

Gute Ernährung & viel trinken

Wer sich gesund ernährt, fühlt sich gesünder und sieht auch so aus – genau so verhält es sich mit Haaren und der Haut darunter, also auch mit dem Bart.
Klingt selbstverständlich, um zu funktionieren muss man es aber auch durchziehen. Eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr sorgen für solide Abwehrkräfte, die auch der Haut dazu verhelfen, gegen Entzündungen und Reizungen zu bestehen.

Längeren Bart wachsen lassen, flexiblere Barthaare abwarten

Je länger ein Barthaar, desto flexibler ist es auch und flexible Barthaare geben dem Druck nach und pieksen weniger in die Haut.
Die intuitive Gleichung „Mehr Bart = mehr Jucken“ stimmt also nicht und häufig erledigt sich das Problem von allein mit Geduld und wechselnder Haarlänge. In der Wachstumsphase sollte man unsere restlichen Tipps dieses Artikels natürlich trotzdem beherzigen.

Bartform wechseln

Welchen Bartstil man trägt, kann auch einen Einfluss auf potenziellen Juckreiz haben. Bei besonders empfindlicher Haut, die einfach keine Ruhe geben will, hilft vielleicht nur, auf einen kürzeren Bart und einen mit weniger Fläche umzusteigen wie z. B. den Henriquatre.
Wenn sich der Juckreiz auf den Hals konzentriert und du einen Vollbart trägst, kannst du dort unterschiedliche Rasurintensitäten ausprobieren.

Trotzdem Juckreiz?

Die hier aufgelisteten Tipps sind Hausmittel, mit denen man milde Fälle von störendem Juckreiz entgegenwirken kann. Wie mit allen gesundheitsbezogenen Hinweisen im Internet gilt aber: Das letzte Wort hat der Arzt. Wenn das Jucken über längere Zeit anhält und trotz Beachtung von Pflegegrundsätzen nicht verschwindet, solltest du einen Arzt aufsuchen, um eine ernstzunehmende Hautkrankheit auszuschließen.

Genau so gilt natürlich, sich selbst zu überwachen, wenn man das Jucken sogar selbst verursacht, zum Beispiel als Nebenwirkung von Minoxidil, einem Medikament, das bei Männern den Bartwuchs verstärkt.

Fazit

Offensichtlich gibt es kein Geheimrezept, das alles Bartjucken sofort und für immer beseitigt. Stattdessen sind es viele einzelne kleine Schritte, die in gemeinsamer Anwendung für gesunde und juckfreie Gesichtshaut sorgen.
Zieh das Programm mindestens 2 Wochen durch und schau, ob sich das Jucken verbessert.